Was ist Inegy®?
Inegy® ist ein Medikament zur Senkung des Cholesterinspiegels, das aus zwei Wirkstoffen besteht:
- Ezetimib – reduziert die Aufnahme von Cholesterin aus der Nahrung im Darm.
- Simvastatin – hemmt die körpereigene Cholesterinproduktion in der Leber.
Durch diese doppelte Wirkung wird der LDL-Cholesterinspiegel („schlechtes Cholesterin“) effektiver gesenkt als mit einem der Wirkstoffe allein. Das Medikament hilft, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall zu reduzieren.
Wann wird Inegy® angewendet:
- Bei erhöhtem Cholesterinspiegel (Hypercholesterinämie), wenn Diät und Bewegung allein nicht ausreichen.
- Zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, insbesondere bei Patienten mit bestehender koronarer Herzkrankheit (KHK) oder hohem Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall.
- Bei Patienten, die bereits mit einem Statin behandelt werden und eine zusätzliche Senkung des Cholesterins benötigen.
Hinweis: Inegy® sollte in Kombination mit einer cholesterinarmen Ernährung und einem gesunden Lebensstil eingenommen werden. Die Anwendung sollte nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
Dosierung von Inegy®
Die richtige Dosierung von Inegy® hängt vom Cholesterinspiegel, dem individuellen Gesundheitszustand und der ärztlichen Empfehlung ab. Das Medikament sollte stets unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden.
Übliche Dosierung von Inegy®:
- Empfohlene Startdosis: 10 mg/10 mg einmal täglich, vorzugsweise abends
- Mögliche Erhaltungsdosen:
- 10 mg/10 mg
- 10 mg/20 mg
- 10 mg/40 mg
- Maximale Tagesdosis: 10 mg/40 mg
Dosierung zur Behandlung von erhöhtem Cholesterinspiegel (Hypercholesterinämie):
- Die Dosis wird individuell vom Arzt festgelegt, abhängig vom LDL-Cholesterinspiegel und dem Ansprechen auf die Behandlung.
- Empfohlene Anfangsdosis: 10 mg/10 mg oder 10 mg/20 mg einmal täglich.
- Falls erforderlich, kann die Dosis auf 10 mg/40 mg erhöht werden.
Dosierung bei Patienten mit hohem kardiovaskulären Risiko:
- Patienten mit bestehender koronarer Herzkrankheit (KHK) oder hohem Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall können eine höhere Dosis (10 mg/40 mg einmal täglich) benötigen.
Anwendung bei älteren Patienten:
- In der Regel ist keine spezielle Dosisanpassung erforderlich, aber der Arzt kann eine niedrigere Anfangsdosis empfehlen.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion:
- Bei leichter bis mittelschwerer Niereninsuffizienz ist in der Regel keine Anpassung erforderlich.
- Bei schwerer Niereninsuffizienz sollte eine niedrigere Dosis (10 mg/10 mg einmal täglich) in Betracht gezogen werden.
Nebenwirkungen von Inegy®
Wie alle Arzneimittel kann auch Inegy® Nebenwirkungen verursachen, die jedoch nicht bei jedem auftreten. Die meisten Nebenwirkungen sind mild oder moderat.
Häufige Nebenwirkungen:
- Kopfschmerzen;
- Muskelschmerzen (Myalgie), Muskelschwäche oder Muskelkrämpfe;
- Verdauungsprobleme (Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung, Blähungen);
- Müdigkeit oder allgemeine Schwäche;
- Erhöhte Leberwerte (feststellbar durch Blutuntersuchungen).
Gelegentliche Nebenwirkungen:
- Schwindel oder Schlafstörungen;
- Juckreiz, Hautausschlag oder allergische Reaktionen;
- Appetitlosigkeit, Gewichtsschwankungen;
- Erhöhter Blutzuckerspiegel (kann die Diabetes-Kontrolle beeinflussen);
- Rückenschmerzen oder Gelenkschmerzen.
Seltene Nebenwirkungen:
- Starke Muskelschmerzen oder Muskelschwäche (Myopathie, Rhabdomyolyse) – kann auf eine schwere Muskelerkrankung hinweisen.
- Gelbfärbung der Haut oder Augen (Gelbsucht) – mögliches Anzeichen für Leberschäden.
- Erhöhte Kreatinphosphokinase-Werte (Enzym, das auf Muskelschäden hinweisen kann).
- Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) – äußert sich durch starke Bauchschmerzen und Übelkeit.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
- Schwere allergische Reaktionen (Angioödem, anaphylaktischer Schock) – Anschwellen von Gesicht, Lippen oder Atemnot erfordern sofortige medizinische Hilfe.
- Taubheitsgefühl oder Kribbeln in den Gliedmaßen (periphere Neuropathie).
- Depression, Gedächtnisprobleme oder kognitive Störungen.
Wann sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden:
- Starke Muskelschmerzen, Muskelschwäche oder dunkler Urin. Mögliches Zeichen für Rhabdomyolyse.
- Gelbfärbung der Haut oder dunkler Urin. Möglicher Hinweis auf Leberschäden.
- Schwellungen im Gesicht, Atemnot oder starker Hautausschlag. Mögliche allergische Reaktion.
Verträglichkeit von Inegy® mit anderen Arzneimitteln
Inegy® kann mit bestimmten Medikamenten Wechselwirkungen haben, die entweder die Wirkung verstärken oder abschwächen und möglicherweise das Risiko für Nebenwirkungen erhöhen. Daher ist es wichtig, vor der Einnahme von Inegy® andere Medikamente mit dem Arzt oder Apotheker abzustimmen.
Medikamente mit erhöhtem Risiko für Wechselwirkungen
Andere cholesterinsenkende Medikamente (Fibrate, Niacin):
- Fibrate (z. B. Gemfibrozil, Fenofibrat) oder hochdosiertes Niacin können das Risiko für Muskelschäden (Myopathie, Rhabdomyolyse) erhöhen.
- Die Kombination sollte nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
Immunsuppressiva (z. B. Ciclosporin):
- Ciclosporin erhöht die Konzentration von Simvastatin und Ezetimib im Blut und steigert dadurch das Risiko für Nebenwirkungen, insbesondere Muskelschäden.
- Eine Dosisanpassung und regelmäßige Überwachung sind erforderlich.
Blutverdünner (Antikoagulantien wie Warfarin, Marcumar®):
- Inegy® kann die Wirkung von Blutverdünnern verstärken, was das Risiko für Blutungen erhöhen kann.
- Eine regelmäßige Kontrolle des INR-Werts ist notwendig.
Bestimmte Antibiotika oder Antimykotika:
- Erythromycin, Clarithromycin, Ketoconazol, Itraconazol und Fluconazol verlangsamen den Abbau von Simvastatin, was das Risiko für Muskelschäden (Rhabdomyolyse) erhöht.
- Eine gleichzeitige Anwendung sollte möglichst vermieden werden.
HIV- und Hepatitis-C-Medikamente:
- Proteasehemmer (z. B. Ritonavir, Darunavir, Atazanavir) können die Konzentration von Simvastatin im Blut stark erhöhen.
- In solchen Fällen sollte die Dosis von Inegy® reduziert oder ein alternatives Medikament gewählt werden.
Kalziumkanalblocker (z. B. Verapamil, Diltiazem, Amlodipin):
- Diese Medikamente zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen können die Konzentration von Simvastatin im Blut erhöhen und damit das Risiko für Muskelschäden steigern.
- Die Simvastatin-Dosis sollte in diesen Fällen 20 mg pro Tag nicht überschreiten.
Medikamente, die die Wirkung von Inegy® verringern können
Cholesterinbindende Medikamente (Colestyramin, Colesevelam):
- Diese Medikamente binden Gallensäuren im Darm, können aber auch die Aufnahme von Ezetimib verringern.
- Inegy® sollte mindestens 2 Stunden vor oder 4 Stunden nach diesen Medikamenten eingenommen werden.
Rifampicin (Antibiotikum gegen Tuberkulose):
- Rifampicin kann den Abbau von Simvastatin beschleunigen, was die Wirksamkeit reduzieren kann.
Alkohol oder Grapefruit – Wichtige Hinweise zur Verträglichkeit
Alkoholkonsum:
- Inegy® wird über die Leber abgebaut, und übermäßiger Alkoholkonsum kann das Risiko für Leberschäden erhöhen.
- Empfohlen: Alkohol nur in moderaten Mengen konsumieren.
Grapefruit oder Grapefruitsaft:
- Grapefruit kann die Wirkung von Simvastatin verstärken, indem sie den Abbau verlangsamt.
- Empfohlen: Grapefruit und Grapefruitsaft während der Einnahme von Inegy® vermeiden.
Wichtige Empfehlungen zur sicheren Anwendung:
- Arzt oder Apotheker informieren, wenn neue Medikamente eingenommen werden.
- Regelmäßige Kontrolle der Leberwerte und Muskelenzyme, besonders bei Kombination mit anderen Cholesterinsenkern.
- Inegy® zur gleichen Tageszeit einnehmen, idealerweise abends.
- Bei ungewöhnlichen Symptomen (Muskelschmerzen, Schwäche, Gelbfärbung der Haut) sofort einen Arzt kontaktieren.
Kontraindikationen für Inegy®
Inegy® ist ein Medikament zur Senkung des Cholesterinspiegels, das eine Kombination aus Ezetimib und Simvastatin enthält. In bestimmten Fällen darf es jedoch nicht angewendet werden oder erfordert eine besondere ärztliche Überwachung.
Absolute Kontraindikationen (Inegy® darf nicht angewendet werden):
- Schwere Lebererkrankungen. Inegy® darf nicht eingenommen werden, wenn aktive Lebererkrankungen oder anhaltend erhöhte Leberwerte (Transaminasen) vorliegen, da das Medikament die Leber zusätzlich belasten kann.
- Schwangerschaft und Stillzeit:
- Inegy® ist während der Schwangerschaft streng kontraindiziert, da es die Entwicklung des Fötus beeinträchtigen kann.
- Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung mit Inegy® eine sichere Verhütungsmethode anwenden.
- Während der Stillzeit darf Inegy® nicht eingenommen werden, da es in die Muttermilch übergehen kann.
- Allergie oder Überempfindlichkeit gegen Simvastatin, Ezetimib oder andere Bestandteile des Medikaments. Patienten mit einer bekannten Allergie oder Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe oder Hilfsstoffe von Inegy® sollten das Medikament nicht einnehmen.
Relative Kontraindikationen (Einnahme nur unter ärztlicher Überwachung):
- Schwere Nierenfunktionsstörungen. Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion sollte die Dosis von Inegy® reduziert werden und eine engmaschige ärztliche Überwachung erfolgen.
- Muskelerkrankungen oder Muskelbeschwerden (Myopathie, Rhabdomyolyse):
- Simvastatin kann das Risiko für Muskelerkrankungen erhöhen, insbesondere bei Patienten mit bestehenden oder familiär bedingten Muskelerkrankungen.
- Falls während der Behandlung ungewöhnliche Muskelschmerzen oder Muskelschwäche auftreten, sollte das Medikament sofort abgesetzt und ein Arzt konsultiert werden.
- Gleichzeitige Einnahme bestimmter Medikamente:
- Die Kombination mit bestimmten Medikamenten, insbesondere Fibraten, Ciclosporin, bestimmten Antibiotika oder Antimykotika, kann das Risiko für Muskelschäden (Myopathie, Rhabdomyolyse) erhöhen.
- Eine ärztliche Rücksprache ist erforderlich, um Wechselwirkungen zu vermeiden.
- Übermäßiger Alkoholkonsum. Patienten mit regelmäßig hohem Alkoholkonsum sollten Inegy® nur mit Vorsicht anwenden, da das Medikament die Leber zusätzlich belasten kann.
Besondere Vorsicht bei bestimmten Patientengruppen:
- Ältere Patienten (über 70 Jahre):
- Bei älteren Patienten kann das Risiko für Nebenwirkungen, insbesondere Muskelerkrankungen, erhöht sein.
- Eine niedrigere Anfangsdosis und regelmäßige ärztliche Kontrollen werden empfohlen.
- Patienten mit Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion). Eine unbehandelte Schilddrüsenunterfunktion kann das Risiko für Muskelschäden erhöhen, daher sollte die Schilddrüsenfunktion vor Beginn der Behandlung überprüft werden.
Inegy® ist ein wirksames Medikament zur Senkung des Cholesterinspiegels, sollte aber bei bestimmten Erkrankungen oder Risikofaktoren nicht angewendet oder nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden. Regelmäßige ärztliche Kontrollen der Leber- und Muskelenzyme helfen, Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen.
Lagerung von Inegy®
Die richtige Lagerung von Inegy® ist wichtig, um die Wirksamkeit und Stabilität des Medikaments zu gewährleisten. Hier sind einige grundlegende Hinweise zur sachgerechten Aufbewahrung:
Allgemeine Lagerungshinweise:
- Temperatur: Inegy® sollte bei Raumtemperatur zwischen 15°C und 30°C aufbewahrt werden.
- Lichtschutz: Das Medikament sollte in der Originalverpackung gelagert werden, um es vor direktem Sonnenlicht und UV-Strahlen zu schützen.
- Feuchtigkeitsschutz: Lagern Sie Inegy® an einem trockenen Ort – vermeiden Sie feuchte Umgebungen wie Badezimmer oder Küchen.
- Nicht einfrieren: Das Medikament darf nicht eingefroren oder über längere Zeit extremen Temperaturen ausgesetzt werden.
- Außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.
Besondere Hinweise zur Entsorgung:
- Abgelaufene oder nicht mehr benötigte Tabletten sollten ordnungsgemäß entsorgt werden.
- Nicht in den Hausmüll oder das Abwasser werfen – bringen Sie alte Medikamente in die Apotheke oder eine offizielle Sammelstelle für Arzneimittelentsorgung.
Die richtige Lagerung von Inegy® – bei Raumtemperatur, geschützt vor Licht und Feuchtigkeit – trägt dazu bei, dass das Medikament seine volle Wirksamkeit behält. Beachten Sie immer die Lagerungshinweise in der Packungsbeilage und konsultieren Sie bei Unsicherheiten Ihren Apotheker oder Arzt.
Behandlungsoptionen für Inegy®
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- Rezeptausstellung durch einen Online-Fragebogen
- Auswahl an Markenmedikamenten und deutschen Generika
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