Wie wirkt Naproxen?

Im Körper entstehen Schmerzen und Entzündungen unter anderem durch Prostaglandine. Diese Botenstoffe verstärken Schmerzempfinden, fördern Schwellungen und tragen zur Entzündungsreaktion bei. Naproxen wirkt, indem es die Aktivität der Enzyme Cyclooxygenase-1 (COX-1) und Cyclooxygenase-2 (COX-2) hemmt. Dadurch wird die Bildung von Prostaglandinen reduziert, was zu einer Abschwächung von Entzündung und Schmerz führt.

Im Gegensatz zu selektiven COX-2-Hemmern beeinflusst Naproxen sowohl COX-1 als auch COX-2. Dadurch ist die entzündungshemmende Wirkung breit ausgeprägt, gleichzeitig kann jedoch das Risiko für Magen-Darm-Nebenwirkungen erhöht sein. Aus diesem Grund sollte Naproxen vorzugsweise in der niedrigsten wirksamen Dosis und nicht länger als notwendig angewendet werden.

Anwendungsgebiete für Naproxen Stada®

Naproxen Stada® kann verordnet werden bei:

• Arthrose;
• akuten Gichtanfällen;
• ankylosierender Spondylitis (Morbus Bechterew);
• akuten Rückenschmerzen;
• Verletzungen wie Prellungen, Zerrungen und Verstauchungen;
• Schmerzen nach chirurgischen oder zahnärztlichen Eingriffen;
• Menstruationsschmerzen;
• Schmerzen nach dem Einsetzen einer Intrauterinspiale (IUP).

Naproxen Stada® wird für die kurzfristige Anwendung empfohlen. Bei der Behandlung chronischer Erkrankungen mit anhaltenden Schmerzen und Entzündungen ist aufgrund des möglichen Risikos von Nebenwirkungen eine sorgfältige ärztliche Überwachung erforderlich.

Dosierung von Naproxen Stada®

Die Dosierung von Naproxen Stada® richtet sich nach Art und Intensität der Schmerzen. Nach allgemeinen Empfehlungen kann die tägliche Dosis für Erwachsene 500–1250 mg Naproxen betragen, aufgeteilt auf 1–3 Einnahmen. Die maximale Einzeldosis beträgt 1000 mg.

Sofern vom Arzt keine abweichenden Vorgaben gemacht werden, gelten die folgenden allgemeinen Dosierungsempfehlungen:

• Rheumatische Erkrankungen. Die übliche Tagesdosis liegt bei 1 bis 1½ Tabletten, was einer Wirkstoffmenge von 500 bis 750 mg Naproxen entspricht. Zu Beginn der Behandlung, bei akuten Entzündungsschüben oder beim Umstellen von einem anderen hochdosierten entzündungshemmenden Arzneimittel auf Naproxen Stada® wird häufig eine Tagesdosis von 1½ Tabletten (750 mg Naproxen) empfohlen. Diese kann auf zwei Einzelgaben verteilt werden (z. B. morgens 1 Tablette und abends ½ Tablette oder umgekehrt) oder als Einmalgabe am Morgen oder Abend erfolgen. In besonderen Fällen kann die tägliche Dosis bei Bedarf auf bis zu 2 Tabletten (1000 mg Naproxen) erhöht werden. Zur Erhaltungstherapie wird in der Regel 1 Tablette pro Tag (500 mg Naproxen) eingesetzt. Diese kann entweder auf zwei Einnahmen zu je ½ Tablette verteilt oder als einmalige Gabe eingenommen werden.
• Akuter Gichtanfall. Zu Beginn der Behandlung wird einmalig eine Dosis von 1½ Tabletten (750 mg Naproxen) eingenommen. Anschließend erfolgt die Einnahme von jeweils ½ Tablette (250 mg Naproxen) im Abstand von 8 Stunden, bis die Beschwerden deutlich nachlassen.
• Schmerzen und Schwellungen nach Verletzungen oder operativen Eingriffen. Die Therapie startet in der Regel mit einer Einzeldosis von 1 Tablette (500 mg Naproxen). Danach kann alle 6 bis 8 Stunden eine weitere halbe Tablette (250 mg Naproxen) eingenommen werden.
• Schmerzhafte Beschwerden während der Menstruation oder nach Einlage einer Spirale. Die Einnahme beginnt mit Auftreten der Beschwerden, beispielsweise zu Beginn der Regelblutung, mit einer Tablette. Je nach Intensität der Schmerzen kann anschließend alle 6 bis 8 Stunden eine halbe Tablette eingenommen werden. Die Dauer der Anwendung richtet sich nach dem individuellen Beschwerdeverlauf.

Die Dauer der Behandlung sollte vom Arzt festgelegt werden. In der Regel ist Naproxen Stada® für eine kurzfristige Anwendung vorgesehen. Bei einer notwendigen Langzeittherapie ist eine regelmäßige ärztliche Kontrolle erforderlich.

Wurde eine Dosis ausgelassen, darf bei der nächsten Einnahme nicht mehr als die empfohlene Menge eingenommen werden.

Empfehlungen zur Einnahme von Naproxen Stada®

Die Tabletten sollten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden, vorzugsweise vor den Mahlzeiten. Bei akuten Schmerzen ist auch eine Einnahme auf nüchternen Magen möglich. Wird Naproxen Stada® zusammen mit dem Essen eingenommen, kann sich der Wirkungseintritt verzögern, da die Aufnahme des Wirkstoffs ins Blut langsamer erfolgt.

Wenn zu viel Naproxen Stada® eingenommen wurde

Nehmen Sie das Arzneimittel stets entsprechend den ärztlichen Vorgaben oder den Angaben in der Packungsbeilage ein. Sollten Sie den Eindruck haben, dass die schmerzlindernde Wirkung nicht ausreichend ist, erhöhen Sie die Dosis nicht eigenständig, sondern wenden Sie sich an Ihren Arzt.

Eine Überdosierung kann sich unter anderem durch Störungen des zentralen Nervensystems äußern, wie Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit oder Bewusstseinsverlust (bei Kindern auch Muskelzuckungen). Zudem können Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auftreten. In schweren Fällen sind auch Blutungen im Magen-Darm-Trakt sowie Funktionsstörungen von Leber und Nieren möglich. Weitere mögliche Symptome sind Blutdruckabfall, Atemdepression und eine bläulich-rötliche Verfärbung von Haut und Schleimhäuten (Zyanose).

Ein spezifisches Gegenmittel existiert nicht. Bei Verdacht auf eine Überdosierung ist umgehend ein Arzt zu informieren, der je nach Schweregrad geeignete Maßnahmen einleiten kann.