Behandlung von Blasenentzündung

Blasenentzündungen (Zystitis) betreffen weltweit Millionen Menschen und verursachen häufiges, schmerzhaftes Wasserlassen sowie Unterleibsschmerzen. Hauptursache sind bakterielle Infektionen, doch auch Dehydration und Reizung spielen eine Rolle. Moderne Therapien wie Antibiotika und Lebensgewohnheitsänderungen bieten wirksame Lösungen zur Verbesserung der Lebensqualität.

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Blasenentzündung
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Fragen & Antworten

Meist werden Blasenentzündungen durch Bakterien verursacht, die in die Harnblase gelangen. Die häufigsten Bakterien stammen aus dem eigenen Darm.

Ja, durch ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, Hygiene nach dem Toilettengang, Vermeidung von Reizstoffen und regelmäßiges Urinieren, besonders nach dem Geschlechtsverkehr.

Nein, Blasenentzündungen sind nicht ansteckend, da sie intern durch Bakterien verursacht werden.

Ja, obwohl seltener als bei Frauen, können auch Männer Blasenentzündungen bekommen, besonders im höheren Alter.

Häufiges Urinieren, Brennen beim Wasserlassen, trüber oder ungewöhnlich riechender Urin, Unterbauchschmerzen.

Wenn Symptome länger als zwei Tage anhalten, Schmerzen zunehmen, Fieber auftritt oder Blut im Urin sichtbar ist.

Durch eine Urinanalyse und eventuell eine Urinkultur, um die verursachenden Bakterien zu identifizieren.

Meistens mit Antibiotika, je nach Art der Bakterien. Bei leichten Fällen können auch Schmerzmittel und reichlich Flüssigkeitsaufnahme helfen.

Ja, wiederkehrende Blasenentzündungen können ein Zeichen für andere zugrunde liegende Gesundheitsprobleme sein und sollten ärztlich abgeklärt werden.

Blasenentzündung in Kürze

Symptome wie Brennen beim Urinieren, Unterbauchschmerzen und der Drang, oft zur Toilette zu müssen, deuten möglicherweise auf eine Blasenentzündung hin. Nicht in jedem Fall sind Antibiotika erforderlich. Bei milden, unkomplizierten Infektionen können bereits Hausmittel oder schmerzlindernde Medikamente ausreichen. Bestimmte Personengruppen wie Männer, Kinder und Schwangere oder Personen mit wiederkehrenden Infektionen, Diabetes, oder die immunsuppressive Medikamente einnehmen, sollten jedoch grundsätzlich ärztlichen Rat einholen. Ebenfalls ist ein Arztbesuch angeraten, wenn die Beschwerden über drei Tage hinausgehen oder Fieber auftritt.

Über die Blasenentzündung

Eine Blasenentzündung, auch Zystitis genannt, verursacht oftmals erhebliche Schmerzen. Sie tritt bei Männern seltener auf, während mehr als die Hälfte aller Frauen mindestens einmal im Leben davon betroffen ist.

Die Ursache für eine Blasenentzündung liegt meist in einer bakteriellen Infektion der Harnwege, während Viren, Parasiten oder Pilze nur selten die Auslöser sind. Die Erreger finden häufig über die Harnröhre ihren Weg in die Blase, wo sie eine Entzündung und Reizung verursachen. Faktoren wie Unterkühlung und eine schwache Immunabwehr können das Risiko einer Infektion erhöhen.

Medizinisch wird zwischen zwei Arten der Zystitis unterschieden:

1. Unkomplizierte Zystitis: Diese Form betrifft Personen ohne spezifische Risikofaktoren für diese Erkrankung.

2. Komplizierte Zystitis: Hier sind Personen mit bestimmten Risikofaktoren betroffen, die eine Blasenentzündung begünstigen können, wie z.B.:

  • Immunschwäche oder Immunsuppression durch Medikamente
  • Harnverhalt und Verengungen der Harnwege (etwa bei Prostatavergrößerung, Harnröhrenstenose, Harnsteinen, Tumoren ...)
  • Rückfluss des Urins von der Blase in die Harnleiter (vesikoureteraler Reflux)
  • Funktionsstörungen der Blase (z.B. durch Nervenerkrankungen)

Bei milden, unkomplizierten Harnwegsinfektionen können Hausmittel wie das Warmhalten des Körpers und ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, insbesondere durch Blasen- und Nierentees, hilfreich sein.

In komplizierteren Fällen oder bei Vorliegen von Vorerkrankungen wie Diabetes oder während einer Schwangerschaft ist der Gang zum Arzt unerlässlich. Die Behandlung erfolgt meistens mit Antibiotika, um Komplikationen wie eine Nierenbeckenentzündung zu vermeiden.

Ursachen

Die Ursachen einer Blasenentzündung, medizinisch als Zystitis bezeichnet, liegen primär in einer bakteriellen Infektion der Blase. Zu den Hauptursachen und Risikofaktoren zählen:

  • Eindringen von Bakterien in die Blase: Die meisten Blasenentzündungen werden durch Escherichia coli (E. coli), ein Bakterium, das im Darm vorkommt, verursacht. Diese Bakterien können von der Haut um den Anus zur Harnröhre gelangen und von dort in die Blase aufsteigen.
  • Geschlechtsspezifische Faktoren: Frauen haben ein höheres Risiko für Blasenentzündungen, hauptsächlich wegen ihrer kürzeren Harnröhre, was es Bakterien erleichtert, die Blase zu erreichen. Auch die Nähe der Harnröhrenöffnung zum Anus bei Frauen erhöht das Infektionsrisiko.
  • Sexuelle Aktivität: Geschlechtsverkehr kann das Risiko einer Blasenentzündung erhöhen, da er Bakterien in die Harnröhre drücken kann.
  • Verwendung bestimmter Verhütungsmittel: Spermizide, Diaphragmen und andere Verhütungsmittel können das Risiko für eine Blasenentzündung erhöhen, indem sie die Irritation der Harnwege fördern oder das Gleichgewicht der vaginalen Flora verändern.
  • Hormonelle Veränderungen: Bei postmenopausalen Frauen können hormonelle Veränderungen die Schutzfunktion der Harnwege schwächen und damit die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen.
  • Blockaden im Harntrakt: Nierensteine oder andere Blockaden können den normalen Urinfluss behindern und das Risiko einer Blasenentzündung erhöhen.
  • Harnverhalt: Das Zurückhalten von Urin kann das Wachstum von Bakterien fördern und das Risiko einer Infektion erhöhen.
  • Schwächung des Immunsystems: Ein geschwächtes Immunsystem, etwa durch Krankheiten wie Diabetes oder die Einnahme bestimmter Medikamente, kann die Fähigkeit des Körpers, Infektionen zu bekämpfen, verringern.
  • Kathetergebrauch: Die Verwendung eines Katheters, besonders über längere Zeiträume, kann das Risiko einer Harnwegsinfektion erhöhen, da er einen Weg für Bakterien bietet, in die Blase einzudringen.

Beim Mann geht eine Blasenentzündung fast immer mit einer Entzündung der Prostata einher, beziehungsweise eine akute oder chronische Prostataentzündung löst die anschließende Blasenentzündung aus.

Diese Faktoren begünstigen das Wachstum und die Ausbreitung von Bakterien in den Harnwegen, was zu Entzündungen, Schmerzen und anderen Symptomen einer Blasenentzündung führen kann.

Symptome: Wie äußert sich eine Blasenentzündung?

Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Häufiger Harndrang: Ein ständiges Bedürfnis zu urinieren, auch wenn die Blase nicht voll ist.
  • Schmerzen beim Wasserlassen. Brennen oder Schmerzen in der Harnröhre während oder unmittelbar nach dem Urinieren.
  • Trüber oder stark riechender Urin. Die Anwesenheit von Bakterien kann den Urin trüb machen oder einen unangenehmen Geruch verursachen.
  • Blut im Urin. In manchen Fällen kann es zu sichtbarem Blut im Urin kommen, was als Hämaturie bezeichnet wird.
  • Schmerzen im Unterbauch oder im Rücken. Schmerzen oder Druckgefühl im Unterbauch oder in der unteren Rückenregion.
  • Allgemeines Unwohlsein. Müdigkeit, Unwohlsein oder leichtes Fieber können ebenfalls auftreten.

Komplikationen

Ohne angemessene Behandlung kann eine Blasenentzündung zu verschiedenen Komplikationen führen:

  • Chronische Blasenentzündung: Häufige oder anhaltende Infektionen können eine chronische Entzündung der Blase verursachen.
  • Niereninfektion (Pyelonephritis): Die Bakterien können von der Blase aufsteigen und die Nieren infizieren, was zu schweren Schmerzen, Fieber und weiteren Komplikationen führen kann.
  • Blut im Urin: Obwohl es auch ein Symptom sein kann, stellt Blut im Urin ohne entsprechende Behandlung ein Risiko für weitere Komplikationen dar.
  • Schädigung der Blasenwand: Lang anhaltende oder wiederholte Infektionen können zu einer Schädigung der Blasenwand führen.
  • Verbreitung der Infektion: In seltenen Fällen kann sich die Infektion über das Blut zu anderen Teilen des Körpers ausbreiten und eine Sepsis verursachen, eine potenziell lebensbedrohliche Reaktion auf eine Infektion.

Um Komplikationen zu vermeiden, ist es wichtig, bei den ersten Anzeichen einer Blasenentzündung einen Arzt aufzusuchen und die empfohlene Behandlung sorgfältig zu befolgen.

Wann zum Arzt?

Es gibt mehrere Situationen, in denen es ratsam ist, bei Verdacht auf eine Blasenentzündung (Zystitis) einen Arzt aufzusuchen:

  1. Anhaltende Symptome. Wenn Symptome wie schmerzhaftes Wasserlassen, häufiger Harndrang oder Schmerzen im Unterbauch länger als ein paar Tage andauern.
  2. Starke Schmerzen. Starke oder zunehmende Schmerzen im Unterleib oder beim Urinieren.
  3. Blut im Urin. Das Vorhandensein von sichtbarem Blut im Urin sollte immer medizinisch abgeklärt werden.
  4. Fieber und Schüttelfrost. Diese können Anzeichen einer Niereninfektion sein, die eine sofortige Behandlung erfordert.
  5. Erste Anzeichen bei Männern und Kindern. Da Blasenentzündungen bei Männern und Kindern weniger häufig sind, sollten diese bei den ersten Anzeichen einen Arzt konsultieren, um andere mögliche Erkrankungen auszuschließen.
  6. Schwangere Frauen. Schwangere sollten bei Anzeichen einer Blasenentzündung sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, da Harnwegsinfektionen während der Schwangerschaft zu Komplikationen führen können.
  7. Personen mit geschwächtem Immunsystem. Personen mit Diabetes, HIV/AIDS oder die immunsuppressive Medikamente einnehmen, haben ein höheres Risiko für Komplikationen und sollten bei Symptomen sofort einen Arzt aufsuchen.
  8. Wiederkehrende Infektionen. Personen, die regelmäßig an Blasenentzündungen leiden, sollten ebenfalls ärztlichen Rat einholen, um eine angemessene Langzeitbehandlung und mögliche präventive Maßnahmen zu besprechen.

Ein Arztbesuch ist wichtig, um die Ursache der Symptome zu diagnostizieren, eine angemessene Behandlung zu beginnen und mögliche Komplikationen zu vermeiden.

Diagnose

Für die Diagnose einer Blasenentzündung (Zystitis) verwendet der Arzt typischerweise eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und Labortests:

  • Anamnese. Der Arzt wird Fragen zu den Symptomen, der Dauer der Beschwerden und eventuellen Risikofaktoren stellen. Dazu gehören frühere Harnwegsinfektionen, aktuelle Medikation, sexuelle Aktivität und mögliche Symptome einer Niereninfektion.
  • Körperliche Untersuchung. Eine körperliche Untersuchung kann durchgeführt werden, insbesondere eine Abtastung des Unterbauchs, um Schmerzen oder Empfindlichkeit in der Blasengegend zu bewerten.
  • Urinanalyse. Eine der häufigsten Untersuchungen bei Verdacht auf Blasenentzündung ist die Urinanalyse. Dabei wird eine Urinprobe auf das Vorhandensein von weißen Blutkörperchen (Leukozyten), roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und Bakterien untersucht. Ein positives Ergebnis auf Leukozyten und/oder Bakterien deutet auf eine Infektion hin.
  • Urinkultur. Falls notwendig, kann eine Urinkultur angeordnet werden, um die spezifischen Bakterien zu identifizieren, die die Infektion verursachen. Dies hilft auch bei der Auswahl des wirksamsten Antibiotikums.
  • Weitere Tests. Bei wiederkehrenden Infektionen, unklaren Diagnosen oder bei Verdacht auf komplizierte Harnwegsinfektionen können zusätzliche Untersuchungen notwendig sein. Dazu gehören Ultraschalluntersuchungen der Blase und Nieren, eine Zystoskopie (Blasenspiegelung) oder bildgebende Verfahren wie ein CT oder MRI, um Anomalien im Harntrakt oder mögliche Ursachen für wiederkehrende Infektionen zu identifizieren.

Die Diagnose ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Behandlung sowohl angemessen als auch wirksam ist, und um die Entwicklung von Komplikationen zu verhindern.

Blasenentzündung und Stress

Die Verbindung zwischen Blasenentzündungen und Stress ist ein anschauliches Beispiel dafür, wie eng Körper und Psyche miteinander verknüpft sind. Stress allein verursacht zwar keine Blasenentzündung – diese wird typischerweise durch Bakterien hervorgerufen –, doch Stress kann die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen und den Verlauf einer Blasenentzündung beeinflussen.

Einfluss von Stress auf das Immunsystem

Stress kann das Immunsystem schwächen, was den Körper anfälliger für Infektionen macht, einschließlich derer, die Blasenentzündungen verursachen. Ein geschwächtes Immunsystem hat eine geringere Fähigkeit, gegen die eindringenden Bakterien zu kämpfen, was die Wahrscheinlichkeit einer Infektion oder deren Schwere erhöhen kann.

Stressbedingte Verhaltensänderungen

Stress kann auch zu Verhaltensänderungen führen, die das Risiko einer Blasenentzündung erhöhen können. Dazu gehören unzureichende Flüssigkeitsaufnahme, Vernachlässigung der Hygiene oder das Zurückhalten des Urins wegen mangelnder Zeit oder Zugang zu sanitären Einrichtungen.

Psychosomatische Schmerzverstärkung

Bei einigen Personen können psychosomatische Faktoren die Wahrnehmung von Schmerzen verstärken. Dies bedeutet, dass Stress und Angstzustände die Empfindlichkeit gegenüber den Symptomen einer Blasenentzündung, wie Schmerzen beim Wasserlassen, erhöhen können.

Stressbewältigung zur Prävention und Unterstützung der Heilung:

  • Entspannungstechniken: Methoden wie Meditation, progressive Muskelentspannung oder Atemübungen können helfen, den Stress zu reduzieren und somit indirekt das Risiko von Blasenentzündungen zu verringern.
  • Ausreichende Erholung und Schlaf: Guter Schlaf unterstützt das Immunsystem und hilft dem Körper, sich von Stress zu erholen.
  • Regelmäßige Bewegung: Sport und Bewegung sind effektive Stressreduzierer und stärken gleichzeitig das Immunsystem.
  • Ausreichende Hydratation und gesunde Ernährung: Diese unterstützen die Funktion der Harnwege und des Immunsystems, wodurch der Körper besser gegen Infektionen gewappnet ist.
  • Psychologische Unterstützung: Bei chronischem Stress oder Angstzuständen kann eine psychologische Beratung oder Therapie sinnvoll sein, um die zugrunde liegenden Ursachen zu adressieren und effektive Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung einer Blasenentzündung (Zystitis) richtet sich in erster Linie nach der Ursache der Infektion und der Schwere der Symptome. Folgende Behandlungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung:

  1. Antibiotika. Für die meisten bakteriellen Blasenentzündungen sind Antibiotika die erste Wahl. Die Art des Antibiotikums und die Dauer der Behandlung hängen von mehreren Faktoren ab, darunter der Schwere der Symptome, möglichen Allergien, der spezifischen Art der Bakterien (wenn bekannt) und ob es sich um eine unkomplizierte oder komplizierte Infektion handelt. Häufig verwendete Antibiotika umfassen Trimethoprim/Sulfamethoxazol, Nitrofurantoin, Fosfomycin und Ciprofloxacin.
  2. Schmerzlinderung. Um Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen zu lindern, können rezeptfreie Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol verwendet werden. Es gibt auch spezielle rezeptfreie Medikamente zur Linderung der Symptome einer Blasenentzündung, die den Harn ansäuern und somit das Brennen beim Urinieren verringern können.
  3. Viel Flüssigkeit trinken. Ausreichende Flüssigkeitsaufnahme hilft, die Bakterien aus der Blase zu spülen. Wasser ist am besten geeignet, aber auch Blasen- und Nierentees können unterstützend wirken.
  4. Cranberry-Produkte. Einige Studien deuten darauf hin, dass Cranberry-Saft oder -Kapseln das Risiko wiederkehrender Blasenentzündungen verringern können, indem sie verhindern, dass sich Bakterien an die Blasenwand anhaften. Die wissenschaftlichen Belege sind jedoch gemischt, und Cranberry-Produkte sollten nicht als Ersatz für eine vom Arzt verordnete Behandlung angesehen werden.
  5. Verhaltensänderungen. Bestimmte Anpassungen im Alltag und bei den Gewohnheiten können helfen, das Risiko von Blasenentzündungen zu verringern. Dazu gehören das Urinieren nach dem Geschlechtsverkehr, die Vermeidung von irritierenden Substanzen in Seifen oder Duschgels im Genitalbereich und das Tragen von lockerer, atmungsaktiver Kleidung.
  6. Wärmeanwendung. Eine Wärmflasche auf dem Unterbauch kann helfen, die Beschwerden zu lindern.

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Medikamente und deren Wirkung

Diese Medikamente sind gängige Behandlungen für bakterielle Infektionen, einschließlich Blasenentzündungen (Zystitis). Hier ist eine Übersicht über jedes Medikament und dessen Wirkung:

1. Amoxicillin:

  • Typ: Antibiotikum (Penicillin).
  • Wirkung: Stört die Fähigkeit der Bakterien, eine schützende Zellwand aufzubauen, was zu deren Tod führt. Wirksam gegen ein breites Spektrum von Bakterien und oft eingesetzt bei leichten bis moderaten Infektionen.

2. AmoxiClav (Amoxicillin-Clavulansäure):

  • Typ: Kombiniertes Antibiotikum.
  • Wirkung: Kombiniert Amoxicillin mit Clavulansäure, einem Beta-Laktamase-Inhibitor, der die Resistenz einiger Bakterien gegenüber Penicillinen überwindet. Dies erweitert das Spektrum der Bakterien, die bekämpft werden können, und wird bei Infektionen eingesetzt, die gegenüber Amoxicillin allein resistent sein könnten.

3. Fosfomycin AL:

  • Typ: Antibiotikum.
  • Wirkung: Ein Einzeldosis-Antibiotikum, das die Bakterienzellwand-Synthese an einem frühen Stadium unterbricht. Es wird speziell für die Behandlung unkomplizierter Harnwegsinfektionen verwendet und zeichnet sich durch seine einfache Anwendung und breite Wirksamkeit aus.

4. Furadantin retard (Nitrofurantoin):

  • Typ: Antibiotikum.
  • Wirkung: Wirkt bakterizid durch Hemmung der bakteriellen Enzyme und des Zellstoffwechsels. Es wird speziell für die Behandlung und Prophylaxe von Harnwegsinfektionen eingesetzt. "Retard" bezieht sich auf eine verzögerte Freisetzung des Medikaments, was eine gleichmäßigere Wirkstoffkonzentration und weniger Nebenwirkungen ermöglicht.

5. InfectoTrimet (Trimethoprim):

  • Typ: Antibiotikum.
  • Wirkung: Hemmt ein für die bakterielle DNA-Synthese notwendiges Enzym, wodurch das Bakterienwachstum gestoppt wird. Wird häufig bei Harnwegsinfektionen eingesetzt, da es gut in die Harnwege penetriert.

6. Monuril Granulat (Fosfomycin Trometamol):

  • Typ: Antibiotikum.
  • Wirkung: Wie Fosfomycin AL, ist auch Monuril ein Breitspektrum-Antibiotikum zur Einmalgabe, das die Bakterienzellwandsynthese stört. Es wird häufig bei akuten, unkomplizierten Blasenentzündungen eingesetzt und zeichnet sich durch seine schnelle und effektive Wirkung aus.

Diese Medikamente werden aufgrund ihrer spezifischen Wirkungsweisen und des Spektrums der Bakterien, gegen die sie wirksam sind, ausgewählt. Die Wahl des Antibiotikums hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Art der Bakterien, der Schwere der Infektion, der individuellen Patientengeschichte und möglicher Resistenzmuster.

Vorbeugung

Zur Vorbeugung von Blasenentzündungen sind mehrere Maßnahmen hilfreich, die auf eine gesunde Lebensweise und spezifische Verhaltensänderungen abzielen:

  1. Ausreichend Flüssigkeitsaufnahme. Trinken Sie täglich genügend Wasser, um die Harnwege durchzuspülen und Bakterien auszuschwemmen.
  2. Toilettenhygiene. Nach dem Wasserlassen oder Stuhlgang immer von vorne nach hinten abwischen, um eine Übertragung von Bakterien zu vermeiden.
  3. Regelmäßiges Urinieren. Vermeiden Sie es, den Urin zu lange zu halten, und gehen Sie regelmäßig zur Toilette, insbesondere nach dem Geschlechtsverkehr.
  4. Vermeidung von Reizstoffen. Beschränken Sie die Verwendung von parfümierten Produkten im Genitalbereich, die die Urethra reizen können.
  5. Baumwollunterwäsche. Tragen Sie atmungsaktive Baumwollunterwäsche und vermeiden Sie enge, synthetische Kleidung, die Feuchtigkeit einschließt.
  6. Veränderungen bei Verhütungsmethoden. Überdenken Sie die Verwendung von Verhütungsmitteln, die das Risiko einer Blasenentzündung erhöhen können, wie Diaphragmen oder spermizide Gele.
  7. Cranberry-Produkte. Einige Studien legen nahe, dass Cranberry-Saft oder -Kapseln das Risiko von Harnwegsinfektionen reduzieren können, allerdings ist die Wirksamkeit individuell unterschiedlich.
  8. Stärkung des Immunsystems. Eine ausgewogene Ernährung, reich an Vitaminen und Mineralstoffen, unterstützt ein starkes Immunsystem, das Infektionen besser abwehren kann.
  9. Vermeidung von Unterkühlung. Halten Sie insbesondere den Unterleib warm, um eine Unterkühlung zu vermeiden, die das Risiko einer Infektion erhöhen kann.

Durch die Integration dieser Präventionsstrategien in Ihren Alltag können Sie das Risiko wiederkehrender Blasenentzündungen signifikant reduzieren und die allgemeine Gesundheit der Harnwege fördern.

Unterstützung und Beratung

Wenn Sie Unterstützung und Beratung bezüglich Blasenentzündungen suchen, stehen Ihnen verschiedene Anlaufstellen und Ressourcen zur Verfügung:

  • Hausarzt oder Allgemeinmediziner. Ihr erster Ansprechpartner sollte Ihr Hausarzt oder ein Allgemeinmediziner sein. Sie können eine erste Diagnose stellen, Behandlungsempfehlungen aussprechen und Sie gegebenenfalls an einen Spezialisten überweisen.
  • Urologen. Urologen sind auf Erkrankungen des Harntraktes und der männlichen Geschlechtsorgane spezialisiert. Bei häufig wiederkehrenden Blasenentzündungen oder spezifischen Problemen können sie gezielte Beratung und Behandlung anbieten.
  • Gynäkologen. Für Frauen kann auch der Gynäkologe eine wichtige Anlaufstelle sein, insbesondere wenn es um Fragen der Verhütung oder einen Zusammenhang zwischen sexueller Aktivität und Harnwegsinfektionen geht.
  • Apotheken. Apotheker können Beratung zu rezeptfreien Medikamenten und Hausmitteln bieten, die bei leichten Blasenentzündungen Linderung verschaffen können.
  • Patientenverbände und Selbsthilfegruppen. Es gibt verschiedene Organisationen und Online-Plattformen, die Informationen, Beratung und den Austausch mit Betroffenen anbieten. Der Austausch mit anderen Betroffenen kann hilfreiche Tipps und moralische Unterstützung bieten.
  • Online-Ressourcen und Informationsportale. Viele vertrauenswürdige medizinische Websites bieten umfassende Informationen über Ursachen, Symptome, Behandlung und Prävention von Blasenentzündungen. Achten Sie darauf, Informationen nur von seriösen Quellen zu beziehen.
  • Ernährungsberatung. Da die Ernährung eine Rolle bei der Prävention von Blasenentzündungen spielen kann, kann eine professionelle Ernährungsberatung sinnvoll sein. Ein Ernährungsberater kann Ihnen spezifische Empfehlungen geben, die auf Ihre individuelle Situation zugeschnitten sind.
  • Psychologische Beratung. Bei chronischen Blasenentzündungen kann auch die psychologische Belastung signifikant sein. Eine psychologische Beratung oder Therapie kann helfen, mit Stress oder Ängsten umzugehen, die möglicherweise zu einer Verschlimmerung der Symptome beitragen.

Die Wahl der richtigen Anlaufstelle hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen und der Schwere Ihrer Symptome ab. Es ist wichtig, aktiv Unterstützung zu suchen und offen mit Ihrem Arzt oder Gesundheitsdienstleister über Ihre Bedenken und Symptome zu sprechen.

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Mina Makar

Allgemeinmediziner

Mina ist Allgemeinmediziner mit langjähriger Erfahrung. Seinen Abschluss machte er 2008 in Medizin und Chirurgie. Er ist ausgebildeter Notfallarzt am Karolinska-Universitätskrankenhaus in Stockholm, Schweden. Mina stellt sicher, dass der medizinische Inhalt auf SofortArzt immer auf dem aktuellsten Forschungsstand ist.
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Letzte Aktualisierung am 23.04.2024 | Nächste geplante Überprüfung am 17.02.2025
Registrierungsnummer No. 198404118799