Was ist Candesartan?
Candesartan ist ein Medikament aus der Gruppe der Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten (auch als Sartane bekannt). Es wird zur Behandlung von verschiedenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt, insbesondere bei:
- Bluthochdruck (Hypertonie). Candesartan hilft, den Blutdruck zu senken, indem es die Wirkung von Angiotensin II blockiert – einem Hormon, das die Blutgefäße verengt und den Blutdruck erhöht.
- Herzinsuffizienz (Herzschwäche). Candesartan wird oft verwendet, um die Belastung des Herzens zu verringern, da es die Blutgefäße entspannt und somit den Widerstand reduziert, gegen den das Herz pumpen muss.
Candesartan blockiert selektiv die Angiotensin-II-Rezeptoren vom Typ AT1. Dadurch wird die Wirkung von Angiotensin II, einem stark blutdrucksteigernden Hormon, verhindert. Das führt zu einer Erweiterung der Blutgefäße, einer Senkung des Blutdrucks und einer Entlastung des Herzens
Dosierung des Candesartan
Die Dosierung von Candesartan hängt von der Erkrankung und der individuellen Reaktion des Patienten ab. Hier sind die allgemeinen Dosierungsempfehlungen:
Bei Bluthochdruck (Hypertonie):
- Die übliche Anfangsdosis beträgt 8 mg oder 16 mg einmal täglich.
- Falls erforderlich, kann die Dosis nach 4 Wochen auf 32 mg täglich erhöht werden.
- Die maximale Tagesdosis beträgt 32 mg.
Bei chronischer Herzinsuffizienz:
- Die Behandlung beginnt häufig mit einer Dosis von 4 mg einmal täglich.
- Die Dosis kann schrittweise auf 32 mg täglich erhöht werden, je nach Verträglichkeit und ärztlicher Empfehlung.
- Die übliche Erhaltungsdosis liegt bei 8 mg bis 32 mg täglich.
Anwendung bei Kindern im Alter von 6-18 Jahren mit hohem Blutdruck:
- Die empfohlene Anfangsdosis von Candesartan beträgt 4 mg einmal täglich.
Hinweise zur Einnahme des Candesartan
Einnahmezeitpunkt:
- Candesartan kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.
- Nehmen Sie die Tablette jeden Tag zur gleichen Zeit ein, um eine gleichmäßige Wirkung sicherzustellen.
Anwendung:
- Schlucken Sie die Tablette unzerkaut mit etwas Wasser.
- Teilen oder zerkleinern Sie die Tablette nur, wenn dies ausdrücklich vom Arzt oder Apotheker empfohlen wird.
Regelmäßigkeit der Einnahme:
- Candesartan sollte regelmäßig eingenommen werden, auch wenn Sie sich besser fühlen.
- Eine plötzliche Unterbrechung der Einnahme ohne Rücksprache mit dem Arzt kann zu einer Verschlechterung des Blutdrucks oder der Herzleistung führen.
Wichtige Hinweise für bestimmte Personengruppen:
- Schwangere oder stillende Frauen sollten Candesartan nicht einnehmen, da es dem ungeborenen Kind schaden kann.
- Bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion ist besondere Vorsicht geboten.
Vergessene Dosis:
- Wenn Sie eine Dosis vergessen haben, nehmen Sie diese so bald wie möglich ein.
- Wenn es jedoch fast Zeit für die nächste Dosis ist, lassen Sie die vergessene Dosis aus und fahren Sie mit dem normalen Einnahmeplan fort. Verdoppeln Sie die Dosis nicht.
Halten Sie sich stets an die Anweisungen Ihres Arztes oder Apothekers und lesen Sie die Packungsbeilage sorgfältig durch.
Nebenwirkungen von Candesartan
Candesartan ist ein Medikament, das zur Behandlung von Bluthochdruck (Hypertonie) und Herzinsuffizienz (Herzschwäche) eingesetzt wird. Obwohl Candesartan in der Regel gut vertragen wird, können wie bei jedem Medikament auch Nebenwirkungen auftreten.
Häufige Nebenwirkungen:
- Schwindel oder Benommenheit – vor allem zu Beginn der Behandlung oder bei einer Dosissteigerung, da Candesartan den Blutdruck senken kann.
- Kopfschmerzen – ebenfalls eine häufige Reaktion.
- Müdigkeit – eine allgemeine Erschöpfung, die durch die Blutdrucksenkung verursacht werden kann.
Weniger häufige, aber ernsthafte Nebenwirkungen:
- Hypotonie (zu niedriger Blutdruck) – besonders zu Beginn der Behandlung oder nach einer Dosissteigerung.
- Hyperkaliämie (erhöhte Kaliumspiegel im Blut) – Candesartan kann die Kaliumausscheidung in den Nieren verringern, was zu einem Anstieg des Kaliumspiegels führen kann.
- Nierenfunktionsstörungen – eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion kann auftreten, besonders bei Menschen mit vorbestehenden Nierenproblemen oder bei gleichzeitiger Einnahme von anderen Medikamenten, die die Nieren belasten.
- Husten – obwohl Husten eher mit ACE-Hemmern in Verbindung gebracht wird, kann er auch bei ARBs wie Candesartan auftreten.
- Allergische Reaktionen – Hautausschläge, Juckreiz oder schwerwiegendere Reaktionen wie Angioödem (Schwellung der Haut, besonders im Gesicht oder Rachen).
Sehr seltene, aber schwerwiegende Nebenwirkungen:
- Leberfunktionsstörungen – Symptome wie Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut oder Augen), Übelkeit oder Bauchschmerzen könnten auf Leberprobleme hinweisen.
- Schwäche oder Taubheitsgefühl – insbesondere bei Zeichen einer schweren allergischen Reaktion oder Kreislaufschwäche.
- Sehstörungen – sehr selten, aber mögliche Nebenwirkung, die auf einen ernsthaften Nebenwirkungsmechanismus hinweisen könnte.
Es ist wichtig, Nebenwirkungen frühzeitig zu bemerken und mit einem Arzt zu besprechen, um mögliche Risiken zu minimieren.
Verträglichkeit von Candesartan mit anderen Arzneimitteln
Es gibt mehrere Wechselwirkungen, die die Verträglichkeit von Candesartan mit anderen Arzneimitteln beeinflussen können. Diese Wechselwirkungen können die Wirksamkeit des Medikaments verändern oder das Risiko für Nebenwirkungen erhöhen.
Wichtige Arzneimittelwechselwirkungen mit Candesartan:
- Kaliumsparende Diuretika und Kaliumpräparate (Spironolacton, Amilorid, Triamteren, Kaliumersatzpräparate). Candesartan kann den Kaliumspiegel im Blut erhöhen (Hyperkaliämie), und die gleichzeitige Einnahme von kaliumsparenden Diuretika oder Kaliumpräparaten kann dieses Risiko deutlich steigern.
- Angiotensin-Converting-Enzyme-Hemmer (Enalapril, Ramipril, Lisinopril). Die Kombination von Candesartan und ACE-Hemmern kann das Risiko für Nierenfunktionsstörungen und Hyperkaliämie erhöhen. Beide Medikamente wirken auf das Renin-Angiotensin-System und sollten in der Regel nicht zusammen verwendet werden, insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion.
- Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs) (Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen). NSAIDs können die blutdrucksenkende Wirkung von Candesartan abschwächen und das Risiko von Nierenfunktionsstörungen erhöhen. Beide Substanzen können die Nierenfunktion negativ beeinflussen, besonders bei älteren Menschen oder bei Patienten mit vorbestehenden Nierenproblemen.
- Lithium. Candesartan kann die Lithiumkonzentration im Blut erhöhen, was zu einer Lithiumtoxizität führen kann.
- Diuretika (Hydrochlorothiazid, Chlortalidon). Diuretika wie Hydrochlorothiazid können den Blutdruck weiter senken, was die blutdrucksenkende Wirkung von Candesartan verstärken kann. Zudem kann der Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt beeinflusst werden.
- Aliskiren (Renininhibitoren), ein direkter Renininhibitor, sollte nicht in Kombination mit Candesartan angewendet werden, insbesondere bei Patienten mit Diabetes oder eingeschränkter Nierenfunktion. Diese Kombination erhöht das Risiko von Hyperkaliämie, Nierenfunktionsstörungen und niedrigem Blutdruck.
- Ciclosporin, Tacrolimus (Immunsuppressiva). Beide Medikamente, die zur Immunsuppression nach Organtransplantationen eingesetzt werden, können die Nierenfunktion beeinträchtigen, und in Kombination mit Candesartan könnte dies das Risiko von Nierenfunktionsstörungen erhöhen.
- Antihypertensiva können die blutdrucksenkende Wirkung von Candesartan verstärken, was zu einem übermäßigen Blutdruckabfall führen kann.
Candesartan kann mit verschiedenen Medikamenten interagieren, was zu einer verminderten Wirksamkeit oder verstärkten Nebenwirkungen führen kann. Bei gleichzeitiger Einnahme von Candesartan und anderen Arzneimitteln ist eine regelmäßige medizinische Überwachung empfehlenswert, um Risiken zu minimieren.
Kontraindikationen für Candesartan
Wie bei jedem Medikament gibt es auch für Candesartan bestimmte Kontraindikationen, bei denen die Anwendung vermieden oder besonders vorsichtig gehandhabt werden sollte.
Die wichtigsten Kontraindikationen für Candesartan sind:
- Überempfindlichkeit gegen Candesartan oder einen der sonstigen Bestandteile des Medikamentsn. Eine bekannte Allergie oder Unverträglichkeit gegenüber Candesartan oder anderen ARBs (Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten) ist eine klare Kontraindikation.
- Schwere Leberinsuffizienz (Leberversagen). Candesartan wird in der Leber metabolisiert. Bei schwerer Leberfunktionsstörung, insbesondere bei cholestatischer Lebererkrankung oder hepatischer Enzephalopathie, sollte Candesartan nicht angewendet werden.
- Schwere Niereninsuffizienz oder Dialysepflichtigkeit. Bei stark eingeschränkter Nierenfunktion (insbesondere bei einer glomerulären Filtrationsrate (GFR) unter 30 ml/min) oder bei Dialysepflichtigkeit kann die Anwendung von Candesartan problematisch sein.
- Schwangerschaft und Stillzeit. Candesartan gehört zu den Medikamenten, die während der Schwangerschaft (insbesondere im 2. und 3. Trimester) kontraindiziert sind, da sie das Risiko für fetale und neonatale Schädigungen (z. B. Nierenfunktionsstörungen, Kreislaufkollaps, Tod) erhöhen können. Auch während der Stillzeit sollte Candesartan nicht eingenommen werden, da es in die Muttermilch übertreten kann.
- Doppelte RAAS-Inhibition (kombinierte Therapie mit ACE-Hemmern oder Aliskiren). Die Kombination von Candesartan mit anderen Arzneimitteln, die das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) hemmen, wie ACE-Hemmern oder Aliskiren, ist kontraindiziert, da dies das Risiko für schwere Nebenwirkungen wie Hyperkaliämie, Hypotonie und Nierenversagen erhöhen kann.
- Hypovolämie und Dehydration. Vor der Behandlung mit Candesartan sollte eine bestehende Hypovolämie oder Dehydration korrigiert werden, da die Behandlung sonst zu einem zu starken Blutdruckabfall führen könnte.
- Angioödeme in der Vorgeschichte. Patienten, die in der Vergangenheit ein Angioödem (Schwellung der Haut und Schleimhäute) durch die Einnahme von Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten oder ACE-Hemmern entwickelt haben, sollten Candesartan ebenfalls nicht einnehmen.
Diese Liste umfasst die wichtigsten Kontraindikationen, aber es ist immer ratsam, vor der Einnahme von Candesartan einen Arzt zu konsultieren, um individuelle Risiken und mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu berücksichtigen.
Lagerung von Candesartan
Die richtige Lagerung von Candesartan ist wichtig, um die Wirksamkeit und Sicherheit des Medikaments zu gewährleisten. Hier sind die allgemeinen Empfehlungen zur Lagerung von Candesartan:
- Candesartan sollte bei Raumtemperatur (zwischen 15 °C und 25 °C) gelagert werden. Es sollte nicht eingefroren werden.
- Das Medikament sollte vor Licht geschützt aufbewahrt werden, um eine mögliche Zersetzung durch UV-Strahlung zu verhindern. Dies bedeutet, dass es am besten in seiner Originalverpackung aufbewahrt werden sollte.
- Candesartan sollte an einem trockenen Ort gelagert werden. Es sollte nicht in feuchten Umgebungen (z. B. im Badezimmer) aufbewahrt werden, da dies die Stabilität des Medikaments beeinträchtigen kann.
- Wie bei allen Medikamenten sollte Candesartan außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden, um versehentliche Einnahme zu verhindern.
- Überprüfen Sie das Verfallsdatum auf der Verpackung und entsorgen Sie das Medikament, wenn es abgelaufen ist. Verwenden Sie es nicht nach Ablauf des Verfallsdatums, da es in seiner Wirksamkeit beeinträchtigt sein könnte.
- Wenn das Medikament in Form von Tabletten vorliegt, sollte es in der Originalverpackung verbleiben, um eine mögliche Feuchtigkeitsaufnahme zu vermeiden. Wenn die Blisterpackung bereits geöffnet wurde, sollte Candesartan möglichst bald verwendet werden.
Indem Sie diese Lagerungshinweise befolgen, stellen Sie sicher, dass Candesartan seine volle Wirksamkeit behält und sicher verwendet werden kann. Wenn Sie Zweifel oder Fragen zur Lagerung oder zum Ablaufdatum haben, können Sie sich an einen Apotheker oder Arzt wenden.
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Packungsbeilagen (3)
- Candesartan STADA® 8 mg Tabletten.pdf
- Candesartan STADA® 16 mg Tabletten.pdf
- Candesartan STADA® 32 mg Tabletten.pdf
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